Die Gründung der Stiftung
Die Carl-Otto und Georg Riesenkampff Stiftung ist die älteste Stiftung aus der Familie Riesenkampff. Sie wurde am 29.03.2001 als gemeinnützige Stiftung in das Stiftungsregister des Landes Nordrhein- Westfalen eingetragen.
Dr. Georg Riesenkampff ist in Riga geboren und hat aufgrund der geschichtlichen Verbundenheit der Familie Riesenkampff mit dem Baltikum, insbesondere aber mit der wieder unabhängig gewordenen Republik Estland, die Idee gehabt, den Austausch beider Länder auf kulturellem aber auch wirtschaftlichem Gebiet zu fördern. Hierzu erschien ihm die Vergabe von Praktikumsplätzen in Deutschland an junge estnische Studenten und Studentinnen ein idealer Ansatzpunkt zu sein.
Er konnte seinen Cousin Carl-Otto Riesenkampff, der selbst noch in Reval (Tallinn) geboren wurde, für diese Idee begeistern. Gemeinsam riefen sie die „Carl-Otto und Georg Riesenkampff-Stiftung“ ins Leben. Vor allem gelang es Georg Riesenkampff durch seine guten Kontakte in die Wirtschaft heimische Unternehmen zu bewegen, die entsprechenden Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen.
Seitdem haben 65 Praktikanten und Praktikantinnen von der Universität Tartu ein zweimonatiges Praktikum in Deutschland absolvieren können und so zum Austausch zwischen beiden Ländern beigetragen.
DIE GRÜNDER
Georg Riesenkampff wurde 1935 in Riga geboren, bevor die Familie Ende 1939 aus dem Baltikum nach Deutschland umgesiedelt wurde.
Nach dem Abitur in Regensburg absolvierte er eine Stammhauslehre bei Siemens in Erlangen und Berlin, gefolgt von einem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Technischen Universität in Berlin mit anschließender Promotion.
Nach verschiedenen beruflichen Stationen war er zuletzt von 1985 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 Sprecher der Geschäftsführung von Gebrüder Becker GmbH, einem international tätigen mittelständischen Unternehmen in Wuppertal. Bis zu seinem Tod 2009 war er Vorsitzender des Beirats des Unternehmens. Darüber hinaus war er als Handelsrichter beim Landgericht Wuppertal tätig und gehörte als Vorsitzender dem Vorstandsrat der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände (VBU) an, dessen Öffentlichkeitsausschuss er bis zu seinem Tode leitete. In seiner Funktion als Vorsitzender des VBU wirkte er auch im Vorstand sowie dem Vorstandsrat von Metall NRW, dem Landesverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen mit.
Bis kurz vor seinem Tode war er Erkorener Ältester der Bruderschaft der Schwarzenhäupter aus Reval.
Carl-Otto Riesenkampff wurde 1917 in Reval geboren und besuchte dort die traditionsreiche Domschule. Nach dem estnischen Militärdienst trat er in das Corps Estonia, eine der ältesten deutsch-baltischen Studentenkorporationen aus dem Jahr 1821 ein, deren letzter Präses (Senior) er wurde.
Die Umsiedlung 1939 und der bereits begonnene zweite Weltkrieg unterbrachen sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Dorpat (Tartu).
Mehrfach ausgezeichnet und verwundet wurde er nach Kriegsende als Kavallerie-Leutnant aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen. Später arbeitete er als Referent im hessischen Innenministerium und bei einem großen Automobilkonzern.
Carl-Otto Riesenkampff war ebenfalls Ältester der Bruderschaft der Schwarzenhäupter aus Reval, der letzte lebende Estone und vor allem der letzte Riesenkampff, der noch muttersprachlich mit Estnisch aufgewachsen war.
Seit der Gründung im Jahr 2001 hat Herr Dr. Jochen Kirchhoff die Stiftung unterstützt, sei es mit der Herstellung von Kontakten zur Universität Tartu, der Aufnahme von Praktikanten aus Estland in seinem Unternehmen- der Kirchhoff-Gruppe in Iserlohn- und als erfahrener Ratgeber im Kuratorium.
Bis zu seinem Tode hat er keine Kuratoriumssitzung versäumt, denn als langjähriger Honorarkonsul der Republik Estland in NRW war ihm auch das Engagement der Carl-Otto und Georg Riesenkampff-Stiftung in Estland sehr wichtig.
Für all die Jahre, in denen Herr Dr. Kirchhoff die Stiftung mit seiner hilfreichen, zuverlässigen und warmherzigen Art begleitet hat, schuldet ihm die Stiftung großen Dank.
BARMENIA
In jedem Jahr hat die BARMENIA in Wuppertal einen Praktikumsplatz zur Verfügung gestellt. Die estnischen Praktikanten wurden von der Mitarbeitern der Barmenia bestens betreut und waren so in der Lage erste wichtige Berufserfahrungen zu sammeln. Für eine Praktikantin erwies sich das als entscheidend für ihren späteren beruflichen Werdegang – heute ist sie als Abteilungsleiterin bei einer großen Versicherung in Estland tätig.



